Günter Grass verfasste eine Vielzahl von Romanen, Novellen und Gedichtbänden. Einem breiten Publikum bekannt wurde er bereits 1959 nach der Veröffentlichung seines Debütromans Die Blechtrommel. 1999 verlieh ihm die Schwedische Akademie in Stockholm den Nobelpreis für Literatur. Weit weniger bekannt ist Günter Grass jedoch für sein reichhaltiges grafisches und bildhauerisches Schaffen.
Geboren wurde der Künstler 1927 in Danzig. Die Erfahrungen seiner Kindheit und Jugendzeit, die Folgen der nationalsozialistischen Diktatur, die Gewalt des Krieges und der Verlust der Heimat entwickelten sich zur treibenden Kraft seines künstlerischen Wirkens.
Das Westpreußische Landesmuseum erinnerte vom 25. Juli bis zum 30. Oktober 2016 mit der Ausstellung Das Niegehörte sichtbar machen. Die Bildwelten des Günter Grass an den 2015 verstorbenen Künstler.
Die Ausstellung näherte sich dem Künstler aus zwei unterschiedlichen Perspektiven. Zum einen stand die Danziger Herkunft im Zentrum der Betrachtung. Hier vor allem die Frage, ob und wie der Verlust der Heimat Grass‘ Selbstverständnis als Künstler prägten und sein künstlerisches Werk beeinflussten. Als zweiten wichtigen Aspekt untersuchte die Ausstellung das Zusammenspiel von literarischem und bildkünstlerischem Ausdruck, welches durch Manuskripte, grafische Entwürfe, und Skizzen vorgestellt wurde. So konnte ein Einblick in die Arbeitsweise von Günter Grass vermittelt werden, ergänzt durch Beispiele einiger, vom Künstler selbst verfasster Arbeitspläne, die nicht nur den Entstehungsprozess sondern auch die Wechselwirkung von Literatur und Bildkunst verdeutlichten. Durch sie wurde der nahezu bruchlose Übergang der literarischen und zeichnerischen Arbeit anschaulich, die das bislang nicht Bedachte, nicht Gesehene oder Niegehörte sichtbar zu machen vermag.
Begleitkatalog zur Ausstellung:
Das Niegehörte sichtbar machen.
Die Bildwelten des Günter Grass
(Danzig 1927 – 2015 Lübeck) 96 Seiten, Softcover,
mit 18 farbigen und 58 schwarzweißen Abbildungen. ISBN 978-3-927111-55-4. Preis: € 15,00