Ausstellungseröffnung: 10. Mai 2025, 16 Uhr
Ausstellungsdauer: 10.Mai – 13. Juni 2025
Im Jahr 2025 jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal. Ein historischer Einschnitt, der bis heute nachwirkt – nicht zuletzt durch seine Folgen wie Flucht und Vertreibung. Mehr als zwölf Millionen Deutsche waren betroffen – die größte Zwangsmigration in der europäischen Geschichte. Millionen Menschen kamen in ein vom Krieg zerstörtes Land, das selbst unter enormer Not litt. Allein in den Durchgangslagern Ahlen, Warendorf und Telgte wurden innerhalb weniger Monate etwa 160.000 Flüchtlinge und Vertriebene aufgenommen – rund 50.000 von ihnen blieben dauerhaft in den Kreisen Beckum und Warendorf.
Die Aufnahme der Heimatlosen stellte die westdeutsche Gesellschaft vor gewaltige Herausforderungen: Mangel an Wohnraum, Nahrungsmitteln, Arbeit, sozialer Anerkennung – all das prägte die erste Zeit nach der Ankunft. Alteingesessene begegneten den Neuankömmlingen oft mit Ablehnung und Misstrauen. Dass sie selbst nur durch geographisches Glück von Flucht und Vertreibung verschont geblieben waren, geriet häufig aus dem Blick.
Und doch: Rückblickend war die Integration der Vertriebenen eine der großen Leistungen der Nachkriegsgesellschaft. Aus den vielschichtigen Kulturen von Alt- und Neubürgern entstand im Lauf der Jahre eine neue deutsche Identität. Der Wille vieler Vertriebener, das Land mitaufzubauen und an einem friedlichen Europa mitzuarbeiten, trug wesentlich zu diesem Erfolg bei.
Die Ausstellung zeichnet den Weg von der Ankunft über die schwierigen Anfangsjahre bis hin zur gesellschaftlichen und politischen Teilhabe nach. Sie beleuchtet Veränderungen, die Deutschland durch die Integration der Vertriebenen in sozialer, religiöser, kultureller und städtebaulicher Hinsicht nachhaltig geprägt haben – und sie erinnert an das Ringen um rechtliche Anerkennung, Gedenkkultur und den Erhalt eigener kultureller Wurzeln.
Ergänzt wird die Ausstellung durch zahlreiche aussagekräftige Objekte aus den Beständen des Westpreußischen Landesmuseums.
Das Begleitprogramm schlägt schließlich den Bogen bis in die Gegenwart: Es greift die Kontinuität von Flucht und Vertreibung als aktuelles globales Thema auf – ein Thema, das auch heute Millionen Menschen betrifft.
Die Ausstellung ist zugleich ein Beitrag zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs, das sich 2025 zum 80. Mal jährt – und erinnert daran, wie sehr seine Folgen unsere Gesellschaft bis heute prägen.
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