Walter Klessing (1913 – 1990) und der Kunstkreis Warendorf
Ausstellungsdauer: 26. Juli bis 26. Oktober 2025
Ausstellungseröffnung: 26. Juli, 16 Uhr
Diese Ausstellung widmet sich dem künstlerischen Œuvre von Walter Klessing (1913–1990), Maler, Grafiker und Kunsterzieher, dessen Werk die Spannungsfelder zwischen naturalistischer Landschaftsdarstellung und abstrakter Formensprache reflektiert. Geboren in Danzig und nach dem Zweiten Weltkrieg in Warendorf ansässig, vereint Klessings Werk eine biografische Reise beginnend bei ersten Ostseelandschaften der 1930er Jahre bis hin zu strukturellen und formalen Experimenten der 1960er und 70er Jahre, inspiriert von den avantgardistischen Strömungen seiner Zeit.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der privaten Sammlung, die humorvolle Skizzen, Portraits von Freunden und Kollegen sowie persönliche Dokumente umfasst. Diese Materialien gewähren Einblicke in Klessings Funktion als langjähriger Kunsterzieher am Gymnasium Laurentianum und in sein persönliches Umfeld. Die biografische Linie wird durch die Darstellung der Familiengeschichte ergänzt: Die Wurzeln der Familie Klessing reichen bis ins 19. Jahrhundert nach Warendorf zurück. Der Vater des Künstlers siedelte 1910 nach Westpreußen über, wo Walter Klessing geboren wurde. Nach Flucht und Vertreibung kehrte die Familie 1945 in die alte Heimat zurück, was die biografische und künstlerische Entwicklung des Künstlers maßgeblich prägte.
Die Ausstellung bietet einen umfassenden Einblick in Klessings künstlerisches Schaffen und seine Auseinandersetzung mit den Herausforderungen eines Neuanfangs in der Nachkriegszeit. Neben Gemälden, Grafiken und skulpturalen Arbeiten werden Entwurfszeichnungen, Skizzenbücher sowie Briefe und weitere Dokumente aus dem Familienarchiv präsentiert, die das Werk in seinen biografischen Kontext einbetten.
Ergänzend zum 50-jährigen Jubiläum des Kunstkreises Warendorf präsentiert eine begleitende Kabinettausstellung eine Rückschau auf die frühen Jahre des Vereins. Der Kunstkreis, der 1975 von Walter Klessing als Gründungsmitglied maßgeblich mitgestaltet wurde, hat sich der Förderung lokaler Künstler und der öffentlichen Vermittlung zeitgenössischer Kunst verschrieben. Diese zweite Ausstellung bietet somit eine reflexive Perspektive auf die Entwicklung des Kunstkreises und dessen Bedeutung im regionalen Kunstgeschehen, wobei sie gleichzeitig den Bezug zu Klessings künstlerischem Wirken und seinem Engagement für die Kunst in Warendorf herstellt.