Wärst du, Kindchen, doch bei uns geboren!
Weihnachtsbräuche in der Kaschubei

19. 11. 2016 – 22. 01. 2017

 

Die Kaschuben sind Nachkommen westslawischer Volksstämme. Seit Jahrhunderten siedeln sie in dem als Kaschubei bezeichneten Landstrich westlich und südwestlich von Danzig. Sie verfügen über eine eigene, mit deutschen und polnischen Lehnwörtern angereicherte Sprache, die verhältnismäßig spät, erst im 20. Jahrhundert, auch zur Schriftsprache geworden ist.

In jüngerer Zeit lebt die kaschubische Kultur wieder auf, und auch die traditionelle Handwerkskunst wird neuerlich gepflegt. Die Kaschuben bilden inzwischen eine eigenständige ethnische Minderheit. Ihre Sprache hat in Polen den Status einer Regionalsprache und kann an der Universität Gdańsk studiert werden. Des Kaschubischen sind heute etwa 150.000 Menschen mächtig.

Über die Jahrhunderte und unter wechselnden Herrschaftsverhältnissen konnten sie stets ihre eigene reiche kulturelle Tradition erhalten.

Auch Weihnachtsbräuche haben in der Kaschubei eine lange Tradition. In der Adventszeit und auch an Feiertagen werden bestimmte Rituale, beispielsweise der Sternsingerzug (auf kaschubisch Gwiżdże), gepflegt und von Generation zu Generation weitergegeben.

Diese volkskundliche Ausstellung präsentiert kaschubische Bräuche während der Weihnachtszeit, insbesondere vom ersten Advent bis zum Tag der Heiligen Drei Könige am 6. Januar.

Eines der gestalterischen Hauptelemente der Ausstellung bildet eine überlebensgroße Figur des Weihnachtsmanns, die die deutschen und kaschubischen Traditionen vereint.

Dem zeitgenössischen Umgang mit dem Thema Weihnachten widmen sich volkskundliche Skulpturen, Hinterglasbilder und Krippen aus der Sammlung des Museums in Wejherowo/Neustadt, die von kaschubischen Kindern und Volkskünstlern geschaffen wurden.

Ergänzend zu den ausgestellten Objekten erläutern Texttafeln die Weihnachtsbräuche in der Kaschubei. Bilder und Grafiken veranschaulichen die überlieferten Traditionen der weihnachtlichen Festzeit von den Adventssonntagen zu Weihnachten, den Sternsingern, Silvester und Neujahr.

Eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat für Westpreußen
und dem Museum der Kaschubisch-Pommerschen Literatur und Musik: