„Arabica und Muckefuck“

Kaffeegeschichten zwischen
Ostsee und Schwarzem Meer

20. Juni – 31. August 2024

 

Kaffeekanne Das heutige Grand Hotel Sopot wurde von 1924 bis 1927 als Kasinohotel Zoppot im neobarocken Stil erbaut. Messing, versilbert, um 1930.

Feines Porzellan und aromatische Bohnen gehören zum exklusiven Kaffeegenuss. Wer sich den Luxus nicht leisten kann, greift zum Ersatzkaffee aus Gerste oder Zichorie. Revolutionäre schmieden in Kaffeehäusern Umsturzpläne, heimatlose Literaten verfassen poetische Werke. Seit langen Zeiten und in den unterschiedlichsten Kulturräumen dient Kaffee als Requisit gesellschaftlicher Inszenierungen. Das exotische Getränk, einst aus dem „Orient“ nach Europa gekommen, war und ist noch heute ein Statussymbol, ein Ausdruck des Lebensstils – und zugleich ein globaler Wirtschaftsfaktor.

Die Ausstellung des Hauses der Heimat des Landes Baden-Württemberg erzählt Kaffeegeschichten von Genussmenschen und Geschäftemachern, von Ausbeutung und Profit im internationalen Wirtschaftsgeflecht. Sie schildert, wie der Temeswarer Franz Illy in Triest die Espressomaschine erfand und wie die Brüder Franck aus Ludwigsburg mit dem Verkauf von Ersatzkaffee in Österreich-Ungarn reich wurden. Sie stellt erfolgreiche schlesische Porzellan-Manufakturen vor. Kurz: Die Ausstellung schreibt ausgewählte Kapitel der Kulturgeschichte eines heißgeliebten Getränks, die zeigen: Koloniale Unterdrückung und alltäglicher Genuss, gesellschaftliche Abgrenzung durch Luxuskonsum und kollektive Identitätsfindung durch Rituale sind jeweils zwei Seiten derselben Medaille.

Die Kaffeerösterei Nachtigal hatte ihren Ursprung in Danzig. Nach 1945 produzierte man noch einige Jahre in Delmenhorst. Weißblech, emailliert, um 1920.

Ergänzt wird die Präsentation durch Objekte aus dem Bestand des Westpreußischen Landesmuseums, die den Kaffee symbolisieren: eine hochwertige Danziger Kaffeemaschine aus dem 18. Jahrhundert wird ebenso zu sehen sein wie Objekte einer Kaffeerösterei, ein Kaffeekännchen aus dem mondänen Casino-Hotel in Zoppot oder diverse – gerade bei Touristen – beliebte Sammeltassen. Daneben wird ein Blick auf die Geschichte der Kaffeeröstereien in der Stadt Warendorf geworfen.

 

 


Begleitet wird die Ausstellung von einem abwechslungsreichen Begleitprogramm, in dem die Besucherinnen und Besucher sowohl eine musikalische Reise durch die Geschichte der Kaffeehäuser unternehmen, aber auch Interessantes über die Herstellung von Kaffee erfahren können.


Für alle Veranstaltungen bitten wir um eine
Voranmeldung unter: 02581 92 777 0 oder 02581 92 777 13


Ausstellungseröffnung
Donnerstag, 20. Juni 2024, 18:00 Uhr
Dr. Christine Absmeier, Leiterin des Hauses der Heimat des Landes Baden-Württemberg, führt in die Ausstellung ein.
Eintritt frei


Auf einen Kaffee. Kuratorenführungen zur Kaffeezeit
Nach einem Gang durch die Ausstellung erwartet Sie eine Tasse Kaffee.
Donnerstag, 27. Juni 2024, 14:00 Uhr
Donnerstag, 1. August 2024, 14:00 Uhr
Dr. Martin Steinkühler
Eintritt frei


„Ei, wie schmeckt der Coffee süße, lieblicher als 1000 Küsse“
Von Johann Sebastian Bachs Kaffeekantate bis zur Wiener Kaffeehaus-
musik Ein musikalischer Streifzug durch die Erfolgsgeschichte des
Kaffees in Wort, Bild und Ton.
Alle Teilnehmer:innen sind zu einer kostenlosen Kaffeeverkostung aus der „Kosterei“ eingeladen.
Samstag, 6. Juli 2024, 15:00 Uhr
Samstag, 17. August 2024, 15:00 Uhr
Dr. Inge Steinsträßer, Bonn
Eintritt: 5,00 Euro


Kurzführungen mit Besuch einer Kaffeerösterei
Nach einer kurzen Führung durch die Ausstellung gehen wir gemeinsam zur Rösterei „Die Kosterei“ in der Oststraße (ca. 5 Minuten Fußweg). Dort stellt der Kaffeeröster Stefan Kurlovich sein Handwerk vor und erläutert die Unterschiede zwischen Sorten, Röstgraden und Zubereitungsmethoden. Den Abschluss bildet eine kostenlose Verkostung.
Donnerstag, 18. Juli 2024, 14:00 Uhr
Donnerstag, 15. August 2024, 14:00 Uhr
Dr. Martin Steinkühler
Eintritt: 3,00 Euro


Auf den Spuren der Kaffeebohne
Woher kommt eigentlich unser Kaffee und welchen Weg geht er, bis er in unseren Tassen landet? Bei einem Rundgang durch die Sonderausstellung wird Schüler:innen der Sekundarstufe I und II altersgerecht die Geschichte des Kaffees vermittelt oder über die aktuellen ökologischen Bedingungen des Anbaus und Transports der Köstlichkeit diskutiert.
Das Programm ist immer im Rahmen der Öffnungszeiten buchbar.
Eintritt frei


KaffeeZeit
Welches ist euer Lieblingsgetränk? In der aktuellen Sonderausstellung im Westpreußischen Landesmuseum dreht sich alles um eins: Kaffee. Lieber Latte Macchiato, Cappuccino oder doch einen Tee? Ganz egal, beim Töpferworkshop Gemeinsam mit dem HOT-Jugendzentrum in Warendorf kann das passende Gefäß für alles hergestellt werden.
Termine werden noch bekannt gegeben. Kostenbeitrag: 5,00 Euro