Eine Sonderausstellung im Westpreußischen Landesmuseum
vom 25.07. bis zum 27.09.2015
Flucht und Vertreibung von mehr als zwölf Millionen Deutschen nach Ende des Zweiten Weltkrieges führten zur größten Zwangsmigration in der europäischen Geschichte. Die Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen stellte das stark zerstörte und selbst große Not leidende Nachkriegsdeutschland vor kaum zu bewältigende Aufgaben, denn die Menschen kamen zu Hunderttausenden in den Westen. Allein die Durchgangslager Ahlen, Warendorf und Telgte nahmen innerhalb weniger Monate etwa 160.000 Flüchtlinge und Vertriebene auf, von denen 50.000 dauerhaft in den Kreisen Beckum und Warendorf ansässig wurden.
Rückblickend war die Integration der Deutschen aus dem Osten ein Erfolg, der zu den größten Leistungen der Nachkriegsgesellschaft gehört: Aus den vielschichtigen Kulturen der Alt- und Neubürger entstand schließlich sogar eine neue deutsche Identität. Dabei blieb aber lange unklar, ob diese Entwicklung tatsächlich positiv verlaufen würde. Fehlender Wohnraum, Mangelernährung, soziale und wirtschaftliche Ausgrenzung erschwerten den Weg zum Miteinander in Deutschland. Die Einheimischen ignorierten allzu oft, dass sie selbst nur auf Grund der Geografie ihres Lebensraums von Vertreibung verschont geblieben waren, so dass die ersten Jahre nach der Ankunft im Westen von Spannungen zwischen Alteingesessenen und Neuankömmlingen und vielerlei menschlichen Härten geprägt wurden.
Begleitprogramm zu „Angekommen“
Donnerstag, 20. August, 19.00 Uhr
„HEIMATlos – Die Flucht in mir“
Szenische Lesung mit Gesang
von und mit Dorothee Becker und Verena Meyer
Donnerstag, 27. August, 19.00
Prof. Dr. Paul Leidinger (Warendorf)
Vortrag: „Die Aufnahme der deutschen Flüchtlinge und Heimatvertrieben im Kreis Warendorf“
Donnerstag, 3. September, 19.00
„Weder hier noch dort“
Ein Dokumentarfilm von Margit Eschenbach
(mit anschließender Diskussion)
Donnerstag,, 10. September, 19.00 Uhr
Flucht, Vertreibung, Aussiedlung – und die Ankunft im Westen Deutschlands
Berichte von Zeitzeugen aus Westpreußen
Samstag, 19. September, 17.30 Uhr (Terminänderung!)
Angekommen. Flüchtlinge und Vertriebene: damals – und heute
Begegnungen über Ländergrenzen und Generationen hinweg