Die aktuelle Sonderausstellung präsentiert 33 Arbeiten des Malers Ernst Kolbe (1876 – 1945) aus der Gemäldesammlung des Westpreußischen Landesmuseums. Der Künstler wurde in Marienwerder/Westpreußen, dem heutigen Kwidzyn, geboren und wuchs in Stargard/Pommern auf. Später lebte und arbeitete Kolbe in Dresden und Berlin. Seine Motive fand er auf zahlreichen Studienreisen, die ihn unter anderem nach Sylt, Bayern und immer wieder an die Ostsee führten.
Als Schüler Eugen Brachts, um die Jahrhundertwende einer der erfolgreichsten deutschen Landschaftsmaler, hatte Ernst Kolbe ein ausgeprägtes Empfinden für das Landschaftliche entwickelt. Sein Werk umfasst neben pommerschen und westpreußischen Sujets auch Ostseestrände und Hafenansichten sowie Alpenpanoramen. Von besonderem Interesse waren für ihn atmosphärische Wettersituationen und großflächige Himmelsräume, die er in einer stimmungsvoll aufbereiteten Schilderung wiedergab. Daneben entstanden in geringem Umfang Stadtansichten und Interieurs.
Ernst Kolbe zählt mit seinem Werk zu einer Reihe von impressionistischen Künstlern des frühen 20. Jahrhunderts, die heute – mit Ausnahme von Max Liebermann, Lovis Corinth oder Max Slevogt – überwiegend vergessen sind. All diese Maler haben durch ihre künstlerischen Leistungen zur Entwicklung einer neuen Ausdrucksweise beigetragen, die sich durch die Synthese der naturalistischen Kunstauffassung mit einer subjektiven Empfindungswelt auszeichnet.
Zur Sonderausstellung ist die folgende Publikation erhältlich:
Westpreußisches Landesmuseum
Publikation Nr. 77
Münster 2012