Zwei Veranstaltungen im Westpreußischen Landesmuseum beleuchten Flucht, Vertreibung und Integration – damals und heute
Im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung „Angekommen. Die Integration der Vertriebenen in Deutschland“ lädt das Westpreußische Landesmuseum zu zwei Veranstaltungen ein, die sich mit der Ankunft und Integration geflüchteter Menschen beschäftigen – mit Blick auf die Vergangenheit und auf die Gegenwart.
Am Freitag, 13. Juni 2025, um 18 Uhr, spricht der Dortmunder Historiker Jürgen Gojny über das Zusammenleben von Einheimischen, Flüchtlingen und Vertriebenen in der Region zwischen Ems und Lippe nach dem Zweiten Weltkrieg. Unter dem Titel „Flüchtlinge und Vertriebene im Münsterland“ zeigt er am Beispiel von Warendorf und Umgebung, wie konfliktreich und herausfordernd die ersten Jahre nach 1945 waren – aber auch, wie aus Ablehnung langsam Annäherung wurde.
Gojny bringt in seinen Vortrag nicht nur den Blick des Historikers mit, sondern auch eine besondere Vertrautheit mit der Region: Durch seine langjährige Beschäftigung mit der Geschichte der Stadt Warendorf verfügt er über ein fundiertes Wissen zur lokalen Entwicklung in der Nachkriegszeit. Der Vortrag bietet damit spannende regionale Einblicke in einen oft übersehenen Teil der deutschen Nachkriegsgeschichte.
Am Samstag, 14. Juni 2025, um 16 Uhr, knüpft eine Podiumsdiskussion unter dem Titel „Neue Heimat – Fluchtgeschichten im Dialog 1945–2025“ an das Thema an und schlägt den Bogen in die Gegenwart. Dabei geht es um den Vergleich: Wie erlebten Geflüchtete und Vertriebene nach 1945 ihre Ankunft im Kreis Warendorf – und wie gestaltet sich die Flüchtlingshilfe heute?
Eingeladen sind alle, die sich in der Flüchtlingshilfe engagieren oder ein Interesse an Flucht- und Heimatgeschichten mitbringen und den offenen Austausch suchen. Besonders willkommen sind Menschen, die selbst nach Warendorf oder in den Kreis gekommen sind und ihre persönlichen Erlebnisse über Flucht, Vertreibung und Ankunft mit uns teilen möchten. Die Gruppe „Miteinander“ aus Warendorf-Milte wird dabei ihre Arbeit in der heutigen Flüchtlingshilfe vorstellen.
Seien Sie dabei – bringen Sie Ihre Geschichten, Fragen und Gedanken mit!
Der Eintritt zu beiden Veranstaltungen ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Beide Veranstaltungen finden im Vortragsraum des Westpreußischen Landesmuseums statt.