AKTUELLE PROJEKTE DES KULTURREFERATES


Projekte des Kulturreferates für Westpreußen,
Posener Land und Mittelpolen 

 

2025

 


20 Jahre Kulturreferat – Wir feiern!

Samstag, 5. Juli 2025, ab 18.00 Uhr

Innenhof des Tapetensaals, Warendorf

Mit Live-Musik von Michael van Merwyk & The Ollies

In Kooperation mit dem Kunstkreis Warendorf e.V.

Seit zwei Jahrzehnten engagiert sich das Kulturreferat für Westpreußen, Posener Land und Mittelpolen für kulturelle Vermittlung, historische Bildung und internationalen Austausch.

Dieses Jubiläum möchten wir gemeinsam feiern – mit Musik, Kulinarik, Gesprächen, Rückblicken, Ausblicken und sommerlicher Atmosphäre. Mit langjährige Wegbegleiter:in, Freund:innen, Partnern und allen Interessierten – alle sind herzlich eingeladen, mit uns auf zwei Jahrzehnte gelebte Kulturarbeit anzustoßen!

Wir freuen uns auf einen offenen, lebendigen Festtag!

…hier folgen einige Impressionen des Festes:

 


Aktionstag Schule 2025

„Demokratie heute – von der Geschichte aus betrachtet“

3. Juli 2025, Westpreußisches Landesmuseum, Warendorf

Was bedeutet Demokratie heute? Wo erleben wir sie ganz konkret in unserem Alltag – und wo scheint sie uns zu fehlen? Wie sahen demokratische Werte aus der Perspektive von Menschen aus, die sich in besonders schwierigen historischen Zeiten für Freiheit, Menschenrechte und Zivilcourage eingesetzt haben?

Diesen und ähnlichen Fragen widmete sich der Aktionstag Schule des Kulturreferates für Westpreußen, Posener Land und Mittelpolen.

Am 3. Juli 2025 waren Schüler:innen der Jahrgangsstufe 10 des Mariengymnasiums Warendorf eingeladen, sich intensiv mit dem Thema „Demokratie heute – von der Geschichte aus betrachtet“ auseinanderzusetzen. Der Projekttag verband historische Recherche, Diskussion, Kreativität und digitale Medienarbeit.

Der Tag startete mit einer gemeinsamen Einführung und einer offenen Diskussion:

• Was bedeutet Demokratie für mich?

• Wo erlebe ich demokratische Teilhabe?

• Wo fühle ich mich ausgeschlossen?

• Welche Rolle spielt meine Stimme?

Im Anschluss arbeiteten die Schüler:innen in Arbeitsgruppen, die sich jeweils mit einer bedeutenden historischen Persönlichkeit befassten:



• Kurt Schumacher: Sozialdemokrat, Verfolgter des NS-Regimes, Mitgestalter der westdeutschen Nachkriegsdemokratie.

• Oskar Schindler: Unternehmer und Retter von über 1.000 jüdischen Menschen – ein Beispiel für Zivilcourage und moralisches Handeln in dunkler Zeit.

• Hans Lucassen: Weniger bekannt, aber nicht weniger beeindruckend – seine Biografie steht exemplarisch für demokratisches Engagement auf lokaler Ebene.

 

Die Gruppen nutzten Archivmaterialien, Online-Quellen und Literatur, um sich in die Biografien und den historischen Kontext einzuarbeiten. Ziel war es, die Lebensgeschichten und ihre demokratische Relevanz für unsere Gegenwart herauszuarbeiten. Dabei entstanden digitale Präsentationen.

Zum Abschluss präsentierten die Gruppen ihre Ergebnisse in einem moderierten Podiumsgespräch im Plenum. Hier diskutierten die Schüler:innen, welche Verbindungen sie zwischen den historischen Beispielen und aktuellen gesellschaftlichen Fragen erkannten:



• Was heißt es heute, Haltung zu zeigen?

• Wie gehen wir mit Ausgrenzung, Ungleichheit oder politischen Konflikten um?

• Welche Bedeutung haben historische Vorbilder für unsere Zeit?

 

Am Ende des Tages wurde deutlich, wie sehr sich die Auseinandersetzung mit historischen Persönlichkeiten auf das demokratische Selbstverständnis der Schüler:innen ausgewirkt hat – kritisch, reflektiert und mit Blick auf die Gegenwart. Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, wie historisches Lernen demokratische Haltungen stärken kann – und wie wichtig es ist, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gemeinsam zu denken.

 


Bundeskulturtagung der Landsmannschaft Weichsel-Warthe e.V. in Fulda

25. bis 29. Juni 2025

Die Bundeskulturtagung der Landsmannschaft Weichsel-Warthe e.V. 2025 verspricht ein bedeutendes Ereignis zu werden, das die kulturelle Identität und das Erbe der Mitglieder feiert.

Die Veranstaltung wird ein abwechslungsreiches Programm bieten, das Vorträge, Workshops und Diskussionsrunden umfasst. Renommierte Referenten werden über die Geschichte der Region Weichsel-Warthe, die Erfahrungen der Vertriebenen und die Bedeutung der kulturellen Identität sprechen. Zudem sind interaktive Workshops geplant, in denen die Teilnehmer die Möglichkeit haben, traditionelle Handwerkskünste und Bräuche kennenzulernen und aktiv zu erleben. Ein besonderer Höhepunkt der Tagung wird ein festlicher Abend sein, der die Gemeinschaft stärkt und den Austausch zwischen den Generationen fördert. Die Kulturtagung der Landsmannschaft Weichsel-Warthe 2025 bietet somit eine wertvolle Plattform für den Austausch von Erfahrungen, die Stärkung der Gemeinschaft und die Förderung des kulturellen Erbes. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, an diesem besonderen Ereignis teilzunehmen und gemeinsam die Wurzeln und Traditionen der Landsmannschaft zu feiern.

Auf Einladung von Przemyslaw Zielnica, dem stellvertretenden Bundessprecher der Landsmannschaft Weichsel-Warthe e.V., wird die Kulturreferentin Magdalena Oxfort M.A. über die grenzübergreifenden Maßnahmen in Mittelpolen und im Posener Land sowie auch über gemeinsame Projekte mit der Landsmannschaft Weichsel-Warthe e.V. und den Deutschen Minderheiten sprechen. Zudem wird es eine Beratungsstunde zur Förderung und Antragsstellung durch die Kulturreferentin geben.

Im Rahmen dieser Tagung wird die aus Fraustadt / Wschowa stammende Kunsthistorikerin und Lapidariums-Forscherin Marta Malkus ihren Vortrag „Der Altstädtische Evangelische Friedhof in Wschowa als Ort der Zähmung des Todes?“ halten. Magdalena Oxfort wird bei diesem Vortrag und der anschließenden Diskussion die Übersetzungstätigkeit übernehmen.

Des Weiteren sind im Rahmen dieser Tagung Gespräche zur Vermittlung der Kulturarbeit im Posener Land und Mittelpolen für Projekte die kommenden zwei Jahre vorgesehen.  

 


50 Jahre Westpreußisches Landesmuseum – Jubiläumswochenende in Warendorf

Szenische Führung mit Melchior Berger am 29. Juni 2025 und 15.00 Uhr und 17.00 Uhr

Das Westpreußische Landesmuseum feiert 2025 sein 50jähriges Bestehen, das mit einem umfangreichen Fest am 28. und 29. Juni 2025 begangen werden soll. Hierzu findet ein spannendes und vielfältiges Festprogramm statt!

Anlässlich dieses Jubiläums beteiligt sich das Kulturreferat für Westpreußen, Posener Land und Mittelpolen mit einer szenischen Führung mit Melchior Berger am 29. Juni:

Markus von Hagen – Schauspieler, Kabarettist und feinsinniger Erzähler – schlüpft erneut in die Rolle des Melchior Berger. Nachdem er im vergangenen Jahr als Danziger Kaufmann des 17. Jahrhunderts das Publikum in die Geheimnisse der Danziger Tapisserie eingeführt hat, widmet sich Berger nun einem neuen Kapitel: den prächtigen Gold- und Silberschmiedearbeiten des Museums. Als Silberschmied des 19. Jahrhunderts nimmt er Sie in zwei (15 und 17 Uhr) kurzweiligen Darbietungen im Tapisserie-Saal mit auf eine Zeitreise in die Welt des kunstvollen Metalls und vermittelt dabei auf unterhaltsame wie kenntnisreiche Weise einen lebendigen Einblick in das kulturelle Erbe Westpreußens.

Ein Beitrag des Kulturreferates für Westpreußen, Posener Land und Mittelpolen.


Aspekte des Performativen und die Auseinandersetzung mit Krieg, Flucht, Vertreibung und Schmerz im Werk von Rebecca Horn

Kunstprojekt mit den Oberstufenkursen des Mariengymnasiums Warendorf

Januar bis April 2025

Rebecca Horn zählt zu den bedeutendsten Vertreterinnen der Konzeptkunst. Im Rahmen eines intensiven Kunstprojekts des Kulturreferates für Westpreußen, Posener Land und Mittelpolen setzte sich der Kunst-Oberstufenkurs des Mariengymnasiums der Kunstlehrerin Sonja Behrens mit dem Werk der 2024 verstorbenen Künstlerin auseinander. Die Auseinandersetzung war Teil des Abiturlehrplans für das Jahr 2025 und ermöglichte den SchülerInnen eine vertiefte Beschäftigung mit zentralen Themen des Schaffens von Rebecca Horn.

Zu Beginn erhielten die Teilnehmenden eine umfassende Einführung in die Body Art und Performancekunst, die einen zentralen Hintergrund für Rebecca Horns Werk bildet. Daran anschließend wurde das Gesamtwerk der Künstlerin betrachtet, das durch innovative Performances, mechanische Installationen und poetische Objekte und Schriften geprägt ist. Im Zentrum standen Horns künstlerische Reflexionen zu Krieg, Flucht, Vertreibung und Schmerz – Themen, die sich wie ein roter Faden durch viele ihrer Arbeiten ziehen.

Die Werke „Der Turm der Namenlosen“, „Konzert für Buchenwald“, „Inferno“, „Berlin Earthbound“, „Raum des verwundeten Affen“ sowie „Das gegenläufige Konzert“ standen dabei exemplarisch im Fokus. Letzteres wurde im Rahmen einer bereits im Vorjahr durchgeführten Exkursion nach Münster im Zwinger an der Promenade besucht. Die Begegnung mit dieser Installation – ein bedeutender Beitrag zu den Skulptur Projekten 1987/1997 – bot einen unmittelbaren Zugang zu Horns künstlerischer Sprache und ihrer Auseinandersetzung mit Erinnerungskultur.

Zwischendurch arbeiteten die SchülerInnen in praktischen Einheiten, in denen sie sich kreativ mit frühen Performances und ausgewählten Installationen Rebecca Horns auseinandersetzten. Dabei entwickelten sie eigene Ansätze, sich den Themen Verletzlichkeit, Transformation und innerer Schmerz künstlerisch zu nähern.

Zum Abschluss des Projekts erarbeiteten die SchülerInnen individuelle Konzepte für eigene Installationen, die sich mit den Themen Krieg, Flucht und Schmerz in Bezug auf das heutige gesellschaftliche Klima beschäftigten. Ergänzend entstanden poetische Texte in Anlehnung an Horns sprachlich dichte und symbolhafte Schriften, insbesondere inspiriert von ihrem Werk „Das Wirbelsäulenorakel“. Die abschließende Präsentation der Arbeiten offenbarte nicht nur ein tiefes Verständnis für Rebecca Horns Werk, sondern auch eine beeindruckende Vielfalt persönlicher künstlerischer Ausdrucksformen.

 


Pommern – Westpreußen & Danzig – Ostpreußen: eine Reise nach Masuren.
Multi-Visions-Show von Roland Marske, Jules Verne Berlin

4. März 2025, 18.00 Uhr, Westpreußisches Landesmuseum, Eintritt 5,00 Euro – nur Abendkasse

 

Pommern, Westpreußen, Ostpreußen. Die Namen der einst östlichsten Provinzen Deutschlands existierten jahrzehntelang fast nur in der Erinnerung ihrer ehemaligen Bewohner. In der Geschichte versunken und heute fast vergessen, klingen diese Länder wie ein ferner Mythos. Seit Ende des Zweiten Weltkrieges sind sie polnisch und heißen jetzt Pomorze Zachodnie, Pomorze Gdanski und Mazury.

Es sind stille Landschaften, vom Massentourismus unentdeckt. Der Berliner Fotograf und Autor Roland Marske war hier der verlorenen Zeit auf der Spur. Seine Reise nach Masuren führte ihn durch Städte und Landschaften mit deutscher Vergangenheit und polnischer Gegenwart. Unterwegs sprach er mit den Menschen und fand Zerstörtes und Versunkenes, aber auch mühsam Bewahrtes und liebevoll Restauriertes. Und er hat sich faszinieren lassen vom Zauber Pommerns, dem „Land am Meer“, von Westpreußen, dem „Land an der unteren Weichsel“ mit seiner Hauptstadt, der „tausendjährigen Stadt“ Danzig, und natürlich von Ostpreußen, dem „Land der dunklen Wälder und kristallenen Seen“.

Diese einmalige Multi-Visions-Show ist eine einfühlsame Begegnung, die nicht nur Erinnerungen lebendig werden lässt, sondern Sehnsucht weckt, den Norden unseres Nachbarn Polens zu erkunden – die alten, malerischen Städte und Dörfer, Burgen, Schlösser und Herrenhäuser, die von der wechselvollen Geschichte erzählen, einsame Strände und die geheimnisvolle Schönheit der Seen und Wälder. Hier kann man die Seele baumeln lassen und sich mit dem Zug der Wolken in den Himmel träumen…

Fotonachweis: Roland Marske / Jules Verne Multivisionen

 

 


Iphigenie. Szenische Aufführung mit Jutta Seifert und Markus von Hagen

8. Februar 2025, 19.00 Uhr, Westpreußisches Landesmuseum, Eintritt 5,00 Euro

 

„…und an dem Ufer steh ich lange Tage, das Land der Griechen mit der Seele suchend“

In einer Mischung aus Schauspiel, Rezitation und Schilderung der Hintergründe im lockeren Dialog stellen Jutta Seifert und Markus von Hagen eine der großen klassischen Heldinnengestalten der griechischen Mythologie vor: Iphigenie auf Tauris, in der Fassung von Johann Wolfgang von Goethe. Die Akteure verzichten auf Bühnenbild und Dekoration. Sie vertrauen auf die große Intensität der Sprache. Ein beliebiger öffentlicher Raum – z.B. ein Café, eine Bibliothek – wird zur Bühne, wird zu einem Ort für ein besonderes Literaturerlebnis. So ist die überaus dichte Handlung, diese Geschichte um göttlichen Fluch und menschlichen Verrat plötzlich hochaktuell, sie wird (be-)greifbar.

Eine Veranstaltung des Kulturreferates in Zusammenarbeit mit dem Förderverein Kulturgut Franziskanerkloster Warendorf e.V.

 

 


Lesung: Joseph von Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts

9. Januar 2025, 18.00 Uhr, Westpreußisches Landesmuseum

Stephan Schäfer, Köln

 

Geschrieben in den Jahren 1822/23 gilt Eichendorffs berühmte Novelle als Höhepunkt „lyrisch-musikalischer Stimmungskunst“ seiner Zeit. Die Sehnsucht nach Freiheit bildet dabei das Leitmotiv. Ein Müller schickt seinen Sohn, den er einen Taugenichts schimpft, hinaus in die weite Welt. Als Ziel nur sein Glück vor Augen, führt ihn sein Weg durch deutsche Landschaften über Wien nach Italien. Für ihn ist es ein Lebensgefühl der Freiheit und Ungebundenheit, „auf Reisen zu gehen“. Neben dem singenden und fiedelnden Taugenichts bevölkern zahlreiche (Lebens-)Künstler die Novelle. Kontrastierend mit den Spießbürgern streben auch sie nach Individualität und Freiheit, distanzieren sich von den vorgegebenen Verhaltensmustern der arbeitenden bürgerlichen Gesellschaft. Sie blicken optimistisch und mutig in die Zukunft und lassen das Leben wander- und abenteuerlustig auf sich zukommen. Theodor Fontane und Thomas Mann sahen im Taugenichts den Urtyp des deutschen musischen Wesens. Ergänzt durch Informationen zum Autor und seinem Werk liest der Kölner Sprecher Stephan Schäfer ausgewählte Passagen der Novelle.

Stephan Schäfer studierte an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover sowie an der Bremer Hochschule für Künste. Zur Vermittlung von Literatur und klassischer Musik gründete er 2001 das „Kölner Künstler-Sekretariat“. Inzwischen wurden von ihm über 1000 Lesungen und Konzerte gestaltet und moderiert. Neben Autorenportraits gilt hier seine besondere Leidenschaft historischen und zeitgenössischen Reisebeschreibungen. Mit Schwerpunkten auf Ländern, Städten und Regionen gastiert Stephan Schäfer bundesweit bei Literaturgesellschaften und auf Festivals, in Bibliotheken, Buchhandlungen und Museen. Themen-Lesungen, speziell für die jeweilige Lokalität konzipiert, führen ihn an für Lesungen eher untypische Orte wie Bahnhöfe, Hotels oder Gärten. Im fruchtbaren Dialog von Texten und Tönen schließlich rundet die Zusammenarbeit mit ausgewählten Musikern das vielseitige Programmangebot ab.