Symposium

„Die Gründung Westpreußens nach der Ersten Teilung Polens 1772“

 

Eine Kooperation des Westpreußischen Landesmuseums, der Historischen Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung, des Nordostinstituts Lüneburg und des Kulturbüros der Stadt Warendorf

Tagungsort: Sophiensaal, Kurze Kesselstraße 17, 48231 Warendorf

Datum: Freitag, den 21.10. und Samstag, den 22.10.2022

Mit der Ersten Teilung Polens und Gründung Westpreußens 1772 ist ein konfliktbeladenes Ereignis der deutsch-polnischen Geschichte verbunden, dass sich 2022/2023 zum 250. Male jährt. Mit der Okkupation des Landes, das zur neugegründeten Provinz „Westpreußen“ wurde, gelang es Friedrich II., seine territorialen Erwerbungen im Osten auf Kosten des polnischen Königreichs fortzusetzen. Anders als die militärische Besetzung Schlesiens als Sieg über die Habsburgermonarchie nahm Friedrich dieses Gebiet auf diplomatischem Wege ein, infolge von Absprachen zwischen den europäischen Großmächten.
Mit welchen Verwaltungsakten und Maßnahmen sicherte die preußische Administration ihre Herrschaft und wie artikulierten sich die Spannungen, die infolge der Annexion zwischen der polnischen Ständegesellschaft und dem preußischem Obrigkeitsstaat entstanden?
Diese Fragen erörtern ausgewiesene Expert:innen im Rahmen dieses Symposiums. Sie diskutieren die Begleitumstände der Gründung Westpreußens und der Ersten Teilung Polens und die Konsequenzen, die die Teilungen von 1772, 1793 und 1795 in der Regionalgeschichte ausgelöst haben.     

Aufgrund einer limitierten Anzahl an Plätzen ist eine verbindliche Anmeldung bis zum
10. Oktober 2022 erforderlich: m.steinkuehler@westpreussisches-landesmuseum.de

Die Tagungsgebühr beträgt 15 Euro.


Programm 21.10.2022

14:00 Prof. Dr. Jürgen Sarnowsky (HiKO OWP) und PD Dr. Gisela Parak (WLM):
Begrüßung und Einführung

Panel 1 Administrative Strategien der Annexion

14:15 – 14:45

Prof. Dr. Igor Kąkolewski (Berlin) und Prof. Dr. Jacek Wijaczka (Thorn):
Die polnisch-preußischen Handelsbeziehungen von der ersten bis zur dritten Teilung Polens (1772-1795)

15:00- 15:30 Prof. Dr. Dariusz Makiłła (Warschau):
Rechtliche Vereinheitlichung und Gleichschaltung. Ein Instrument der Politik Friedrichs II. bei der Annexion Westpreußens 1772

15:45-16:15 Dr. Maria Rhode (Göttingen): „Polnische“ Wissenschaft und Preußen (AT)

16:30 Kaffeepause

17:00 – 18:00 Keynote

Prof. Dr. Hans-Jürgen Bömelburg (Gießen):
Die Erfindung und Einrichtung Westpreußens 1772: Wissensregime, Behördenpraxis und offene Forschungsfragen

 
Programm 22.10.2022

9:00 – 9:40 Keynote

PD Dr. Agnieszka Pufelska (Lüneburg/Potsdam): Als preußische Untertanen: Die Situation des polnischen Adels nach 1772

Panel 2 Historische Rezeption und Symbolpolitik

10:00 – 10:30 Prof. Dr. Christofer Herrmann (Danzig/Berlin):
Die Huldigung in Marienburg 1772 – preußische Geschichtspolitik oder historischer Zufall?

10:45 – 11:15 Filip Schuffert (Gießen):
Die erste Teilung Polen-Litauens in der Wahrnehmung des sächsischen Hofes

11:30 – 12:00 Oliver Hegedüs (Gießen):
„unser König“, „unser Vaterland“, „unsere Vaterstadt“. Samuel Luther Geret und das Landesbewusstsein im Königlichen Preußen zwischen 1764 und 1793