Glanzlichter – Polnische Kunst aus dem Kunstmuseum Bochum

27. Oktober 2022 bis 19. Februar 2023

 

Abbildung Plakat: Henryk Stażewski (1894 Warschau -1988 ebd.) Relief Nr. 26/1968, 1968, Öl auf Hartfaser, Kunstmuseum Bochum

Die Ausstellung des Westpreußischen Landesmuseums präsentiert Highlights der über 60-jährigen Sammeltätigkeit polnischer Kunst des Kunstmuseums Bochum. Bereits in den 1960er Jahren legte das Kunstmuseum einen Sammlungsschwerpunkt auf die Kunst der früheren sogenannten Ostblockstaaten – in Zeiten des „Kalten Krieges“ keine Selbstverständlichkeit. 1964 zeigt das Museum unter dem Titel „Polnische Kunst heute“ die erste umfassende Nachkriegsausstellung zeitgenössischer polnischer Plastik, Malerei und Grafik, gefolgt von zahlreichen weiteren Gruppen- und Einzelausstellungen polnischer und osteuropäischer Kunst. Heute befinden sich über einhundert Werke polnischer Künstler:innen im Bestand des Kunstmuseums. Seit dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ sind sie Teil der allgemein internationalen Ausrichtung des Museums.

Die polnische Kunstszene war seit dem Ende der 1940er Jahre von dem aus der Sowjetunion übernommenen Sozialistischen Realismus geprägt. Doch bereits Mitte der 1950er wurden auch andere experimentelle künstlerische Formen wieder offiziell zugelassen. Grund dafür war einerseits die auch von der staatlichen Kulturverwaltung beobachtete Erstarrung der ideologisch begründeten sozialrealistischen Malerei, vor allem aber eine häufig genutzte Reisefreiheit polnischer Künstler:innen in den Westen. Durch den intensiven Kontakt zur internationalen Kunstszene und das Anknüpfen an die eigenen Traditionen der abstrakten Kunst, verarbeiteten die polnischen Künstler:innen die aufgenommenen Einflüsse zu eigenständigen Werken der internationalen Avantgarde.

Die in der Ausstellung präsentierte Auswahl zeigt eine Vielzahl an künstlerischen Positionen, die diese Entwicklung aufzeigen. Die vorgestellten zwanzig Künstler:innen zählen zu den Protagonist:innen der jüngeren polnischen Kunstgeschichte. Ihre Werke sind in polnischen und internationalen Museen vertreten und waren zum Teil auf international renommierten Ausstellungen wie der Biennale in Venedig oder der Documenta in Kassel zu sehen. Die Ausstellung berücksichtigt ein weites Spektrum an Generationen beginnend im späten 19. Jahrhundert bis hin zu zeitgenössischen polnischen Künstler:innen. Zu sehen ist eine Auswahl aus den verschiedenen Kunstgattungen Malerei, Grafik, Plastik, Objektkunst und Installation.

Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Kunstmuseum Bochum und der Porta Polonica, der digitalen Dokumentationsstelle zur Kultur und Geschichte der Pol:innen in Deutschland des LWL-Industriemuseums Dortmund.


Eröffnung:

26. Oktober 2022, 18 Uhr:
Dr. Gisela Parak (Westpreußisches Landesmuseum): Begrüßung
Peter Horstmann (Bürgermeister der Stadt Warendorf): Grußwort
Dr. Jacek Barski (Porta Polonica): Grußwort
Jutta Fethke M.A. (Westpreußisches Landesmuseum): Führung
durch die Ausstellung


Vorträge:

10. November 2022, 18 Uhr
Sepp Hiekisch-Picard (Kunsthistoriker, Bochum):
Die Sammlung polnischer Kunst im Kunstmuseum Bochum.

09. Februar 2023, 18 Uhr
Dr. Regina Wenninger (Kunsthistorikerin, Uffing am Staffelsee):
„Alle sind für Polen.“ Die ‚polnische Welle‘ im westdeutschen Ausstellungsbetrieb
der 1960er Jahre. Zwischen Kulturerlebnis und
Politmanövern.
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Führungen mit Dr. Jacek Barski, (Leiter der Porta Polonica,
Dokumentationsstelle zur Kultur und Geschichte der Pol:innen in
Deutschland, Bochum) donnerstags um 17 Uhr am:
3. November 2022, 1. Dezember 2022, 19. Januar 2023

Kuratorinnenführungen an allen anderen Donnerstagen, 15 Uhr


Weiteres Rahmenprogramm:

17. November 2022, 18 Uhr
Gabriele Teutloff (Berlin):
Frauen in der Kunst – die Malerin Eleonore Lingnau-Kluge
(Danzig 1913 – 2003)

19. November 2022, 11 bis 15 Uhr
Kreativworkshop für Erwachsene mit der Dozentin und
Diplom-Designerin Christiana Diallo-Morick:
„Formenvielfalt“: In diesem Workshop schaffen die Teilnehmer:innen
abstrakte Acrylbilder, die verschiedene Elemente der in der
Ausstellung gezeigten Werke aufgreifen. Organische oder gradlinige
Formen, 3D-Strukturen und Farbigkeiten der Ausstellung
werden zu neuen Kompositionen vereint.
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