Die Geschichte des Artushofes in Danzig
Izabela Jastrzembska-Olkowska M.A., Leiterin des Artushofes Danzig
12. Juli 2019, 18.00 Uhr, Westpreußisches Landesmuseum
Eintritt: 2,50 Euro
Die bunten Fassaden der nach dem Krieg wiederhergestellten Bürgerhäuser verzaubern jeden Besucher Danzigs. Die Langgasse und der Lange Markt liegen zwischen dem Goldenen und dem Grünen Tor und verlaufen parallel zur Mottlau. Am Langen Markt stehen die wichtigsten Profanbauten der Rechtsstadt, darunter das Rathaus und der Artushof.
Artushöfe existierten im Mittelalter überall in Europa. Hier versammelten sich reiche Bürger und Anhänger der legendären Tafelrunde von König Artus. Besonders in den Städten der Hanse waren diese Höfe eine Modeerscheinung. Bei einem Krug Bier wurden wichtige Absprachen getroffen und Verträge geschlossen.
Der Danziger Artushof (Dwór Artusa) wurde bereits im 14. Jahrhundert gegründet, brannte jedoch im Jahr 1477 ab. Das heutige Gebäude wurde im Stil der Spätgotik neu erbaut und öffnete 1481 seine Tore. Die gotische Rückfront blieb bis zum heutigen Tag erhalten. Die Fassade des Artushofes wurde in der Neuzeit zweimal geändert, zunächst 1552, dann zwischen 1616 und 1617. Die zweite Umgestaltung fand unter der Leitung von Abraham van den Blocke statt, einem deutschen Architekten und Bildhauer flämischer Herkunft. Auch die Innenräume wurden mehrfach ergänzt, überwiegend aus Sachspenden der jeweiligen Bruderschaften, die im Artushof ihre Banken unterhielten. Obwohl der Artushof im Krieg stark gelitten hat, kann man sein Interieur heute dank der sorgfältigen Rekonstruktion wieder bestaunen.
Izabela Jastrzembska-Olkowska M.A. ist Kunsthistorikerin und Leiterin des Artushofes Danzig. In ihrem Vortrag wird sie die Geschichte dieses einzigartigen Gebäudes beleuchten und den Besuchern mithilfe ihrer Präsentation einen Einblick in die eindrucksvollen Innenräume des Artushofes mitsamt ihrer kunstvollen Ausgestaltung geben.