Szenische Lesung mit Marion und Markus von Hagen am 2. Februar 2024 ab 19 Uhr

Literatur für Liebhaber:
Janusz Korczak – ein tapferer Mensch seiner Zeit.

Eintritt 2,50 Euro – ein Textheft ist inbegriffen

Das Kulturreferat für Westpreußen, Posener Land und Mittelpolen freut sich, auch in diesem Jahr die beliebte Veranstaltungsreihe der szenischen Lesungen mit Markus von Hagen fortzusetzen.
Am 2. Februar 2024 wird die Aufführung Janusz Korczak gewidmet sein.

Unbekannter Fotograf (1920), Museum des Warschauer Aufstandes

Janusz Korczak, geboren als Henryk Goldszmit (* 22. Juli 1878 oder 1879 in
Warschau; † nach dem 5. August 1942) war ein bedeutsamer Lehrer und
Schriftsteller, der sich selbstlos für die Rechte und das Wohlergehen von Kindern
einsetzte. Schon lange vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs waren
seine Bücher weitaus bekannt. Er diente in der polnischen Armee und
war studierter Arzt – trotz seiner Ausbildung entschied er sich aber für die
Arbeit in einem Armenkrankenhaus. Korczak war ein hervorragender Pädagoge,
der bereits 1912 ausführlich über soziale Gerechtigkeit, die Wichtigkeit
von Bildung und über die Rechte von Kindern sprach und schrieb. Zudem
gründete Korczak zwei Waisenhäuser in Warschau. Eines davon befand sich
im jüdischen Teil der Stadt. Korczak, selbst assimilierter Jude, war Leiter von
beiden Häusern.

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten, ihrer Invasionspolitik und
der damit verbundenen rassistischen Ideologie vertrieben sie alle jüdischen
Stadtbewohner in das Ghetto, wo sie unter unwürdigen Verhältnissen
leben mussten. Korczak hatte zwar die Möglichkeit, bei den Kindern in seinem
anderen Waisenhaus zu bleiben. Er entschied sich jedoch für die etwa 200 Kinder innerhalb der Ghettomauern. Von dort aus zu fliehen war schlichtweg unmöglich, insbesondere für solch eine hohe Anzahl an Kindern. Korczak hätte sich jedoch retten können, da ihm einige seiner Freunde falsche Papiere besorgt hatten. Doch Janusz Korczak zog es vor, bei seinen Kindern zu bleiben. Als im Jahr 1942 die Zeit der Deportation gekommen war, begleitete er nicht nur die Kinder seines
Waisenhauses zu den wartenden Eisenbahnwaggons, sondern bis in das Vernichtungslager Treblinka, wo sie gemeinsam den Tod fanden.

Janusz Korczak lebte zu einer Zeit, in der die Missachtung der Menschenrechte kolossale Ausmaße angenommen hatte. Viele seiner Ideen wurden nach dem Krieg in die UNESCO-Charta für die Rechte des Kindes aufgenommen.
Er war nicht nur ein äußerst fortschrittlicher Pädagoge, der niemals müde wurde, sich für die Rechte und die Würde des Kindes einzusetzen, er verfasste auch bemerkenswerte Schriften, darunter Essays, Erzählungen, Lyrik und
einfühlsame Kinderbücher. Marion und Markus von Hagen stellen das literarische Werk eines der tapfersten Menschen seiner Zeit vor.

Eine gemeinsame Veranstaltung des Kulturreferates für Westpreußen, Posener Land und Mittelpolen und des Fördervereins Kulturgut Franziskanerkloster Warendorf e.V..