Donnerstag, 06.09.2018, 18:00 Uhr
Dr. Leonhard Tomczyk,
Spessartmuseum Lohr am Main:
»Die Staatliche Bernstein-Manufaktur Königsberg«
Der Vortrag beleuchtet schwerpunktmäßig die Situation auf dem deutschen Bernsteinmarkt in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts und die Geschichte der Staatlichen Bernstein-Manufaktur in Königsberg (SBM).
Die Staatliche Bernstein-Manufaktur Königsberg wurde 1926 gegründet und entstand aus einem Zusammenschluss der zur Preussag AG gehörenden „Zweigniederlassung Bernsteinwerke Königsberg i. Pr.“ und deren Tochterunternehmen, der Hugo Barth GmbH in Danzig sowie mit den ebenfalls Bernstein verarbeitenden Unternehmen Gompelsohn & Co. in Danzig, Witzki in Danzig, Perlbach in Königsberg und Weit in Berlin.
Die SBM war im Bereich des Kunsthandwerks ein Phänomen. Durch ausgezeichnete Bernstein-Designer, wie z. B. Jan Holschuh oder Hermann Brachert, gelang es der SBM, den Bernstein für das breite Publikum interessant, begehrt und sammelwürdig zu machen sowie den Bernsteinprodukten eine neue Ästhetik zu verleihen.
Spitzenwerke der SBM in Form von Pokalen, Schalen, Schmuckschatullen und liturgischen Gebrauchsgegenständen wurden auf mehreren deutschen und internationalen Ausstellungen präsentiert und mit Preisen ausgezeichnet.
Der Referent, Dr. Leonhard Tomczyk, studierte Kunstgeschichte an der Katholischen Universität Lublin und an der Katholischen Universität Eichstätt. 1990 promovierte er im Fach Kunstgeschichte, das Thema seiner Doktorarbeit lautete „Deutsche Bernsteinkunst im 20. Jahrhundert“. Seit 1994 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Spessartmuseum Lohr am Main tätig.