Donnerstag, 08.10.2020, 18:00 Uhr, Eintritt: 2,50 €
Dr. Wiesław Roman Gogan,
Kulturzentrum Ostpreußen Ellingen:
„Die Volksabstimmung in Ost- und Westpreußen 1920
aus polnischer Sicht“
Vor einem Jahrhundert, am 11. Juli 1920, wurde die Volksabstimmung in Ost- und Westpreußen durchgeführt. Diese war im Rahmen des 1919 geschlossenen Versailler Vertrages, der den Ersten Weltkrieg beendete, vereinbart worden. In diesem Plebiszit sollte die in den betroffenen Gebieten wohnende Bevölkerung entscheiden, ob sie in den neu gegründeten polnischen Staat integriert oder weiterhin zu Ostpreußen gehören wollte. Zu den Abstimmungsgebieten gehörten vier östlich der Weichsel liegende westpreußische Kreise (Marienwerder, Stuhm, Rosenberg und Marienburg), drei Kreise im Ermland (Stadt und Landkreis Allenstein, Landkreis Rößel) sowie acht im Süden Ostpreußens liegende Kreise (Osterode, Neidenburg, Ortelsburg, Sensburg, Lötzen, Oletzko, Lyck und Johannisburg).
Der Vortrag beleuchtet die Vorgeschichte, den Ablauf und die Nachwirkungen der Volksabstimmung in den betroffenen Gebieten. Über welche Wege und mit welchen Mittel versuchten Deutsche und Polen schon im Vorfeld des Plebiszits, ihre jeweilige Volksgruppe zu motivieren? Diesen und weiteren Fragen widmet sich der Vortrag.
Dr. Wiesław Roman Gogan studierte Geschichte an der Adam-Mickiewicz-Universität in Posen. Seit 2002 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter und Archivar am Kulturzentrum Ostpreußen in Ellingen/Bayern und einer der besten Kenner deutsch-polnischer Geschichte und der Historie der früheren Provinzen Ost- und Westpreußen.