Vortrag am 16. 03. 2017

Donnerstag, 16.03.2017, 19:00 Uhr, im Rahmen der Sonderausstellung
„Die Gerufenen – Deutsches Leben in Mittel- und Osteuropa“ 


Dr. Markus Lörz, Leitender Kurator des Siebenbürgischen Museums in Gundelsheim:

»Siebenbürgen, Land jenseits der Wälder«

 

Meschen/Moşna im
Kreis Hermannstadt/Sibiu
© Siebenbürgisches Museum
(M. Tataru)

Siebenbürgen, das sagenumwobene Transsilvanien, „Land jenseits der Wälder“, ist eine facettenreiche Region im heutigen Rumänien. Dr. Markus Lörz, Leitender Kurator des Siebenbürgischen Museums in Gundelsheim, gibt Einblicke in deren wechselvolle Geschichte und facetten-reiche Kultur.

In der Region im Karpatenbogen leben neben Rumänen auch Ungarn resp. Szekler, Roma und die deutschsprachigen Siebenbürger Sachsen. Angeworben durch die ungarischen Könige, kamen ab Mitte des 12. Jahrhunderts deutsche Siedler, vor allem Rhein- und Moselfranken (in der Folge von den Ungarn als „Sachsen“ bezeichnet), in das Land, das sich zu einer kulturellen und wirtschaftlichen Drehscheibe zwischen Ost und West entwickelte. 1541 bis 1688 war Siebenbürgen autonomes Fürstentum unter osmanischer Oberhoheit, danach habsburgisches Kronland.1867 wurde es wieder Teil Ungarns, seit 1918 Rumäniens.

Die politische und wirtschaftliche Situation nach 1945 bewirkte eine allmähliche, nach 1989 verstärkte Auswanderung der Deutschen aus Rumänien. Von den ca. 250.000 Sachsen (vor dem Zweiten Weltkrieg) leben heute nur noch ca. 12.000 in Siebenbürgen.

Seit 1968 erforscht und vermittelt das Siebenbürgische Museum in Gundelsheim am Neckar, seit 1991 als Landesmuseum für Siebenbürgen, die Geschichte und Kultur der Siebenbürger Sachsen im Kontext ihres multiethnischen Umfeldes

Bei Abendveranstaltungen bleibt das Museum bis 19.00 Uhr durchgehend geöffnet.