Vortrag am 19. 05. 2016

Donnerstag, 19.05.2016, 19:00 Uhr, im Rahmen der Sonderausstellung
„Orte der Erinnerung – Museales und individuelles Gedenken nach 1945“


Dr. Jacek Barski:
Dokumentationsstelle zur Kultur und Geschichte
der Polen in Deutschland, Bochum
„Die Dokumentationsstelle Porta Polonica
und ihr Atlas der Erinnerungsorte“

 

Die Auffassung eines Erinnerungsortes nach Pierre Nora besagt, dass nicht nur Atlas_Erinnerungsortegeografische und reale Orte als Erinnerungsorte im kollektiven Gedächtnis anwesend sein können. Auch imaginäre Orte, Personen, Biographien, Ereignisse, Legenden, Mythen, Literatur, Kunstwerke, Kompositionen können Erinnerungsorte (lieux de mémoire) sein, die im kollektiven Gedächtnis evident existieren.

Der Blick auf die Kultur und Geschichte der Polen in Deutschland zeigt jedoch, dass die Zugehörigkeit zum kollektivem Gedächtnis oft nicht eindeutig zu belegen ist. Daher verfolgt die Dokumentationsstelle Porta Polonica ein dynamisches Konzept mit einem offenen und breiten Verständnis von Erinnerungsorten. So wird der Atlas der Erinnerungsorte, das bedeutendste Teil des Portals, ständig um weiterführende Informationen, Quellen und Querverweise ergänzt.

Auf diese Weise soll das gesamte Internetportal „Porta Polonica“ sukzessive ein Mosaik und gleichzeitig einen Archipel der Erinnerung (Michel Foucault) der Kultur und der Geschichte der Polen in Deutschland bilden.

Dr. Jacek Barski, geboren 1958 im polnischen Breslau, ist Kultur- und Kunstwissenschaftler. Er leitet seit 2013 die Dokumentationsstelle zur Kultur und Geschichte der Polen in Deutschland des LWL-Industriemuseums Bochum.