Vortrag am 20. 10. 2016

Donnerstag, 20.10.2016, 19:00 Uhr 


Vortrag von Jörg-Philipp Thomsa:
»Der unbequeme Grass«

 

Jörg-Philipp Thomsa

Jörg-Philipp Thomsa

In seiner Nobelpreisrede äußerte Günter Grass, dass er schon als junger Schriftsteller lernen musste, „daß Bücher Anstoß erregen, Wut, Haß freisetzen können. Was aus Liebe dem eigenen Land zugemutet ward, wurde als Nestbeschmutzung gelesen. Seitdem gelte ich als umstritten.“

Doch nicht nur mit seiner Literatur eckte Grass in der Öffentlichkeit an. Auch einige seiner Grafiken empfanden manche Betrachter als anstößig. Am stärksten jedoch spaltete Grass durch seine politischen Einlassungen die Gemüter. Während einige Beobachter ihn als mutigen Verkünder unbequemer Wahrheiten feierten, reagierten andere auf seine Mahnungen und Warnungen allergisch.

Der Grass-Experte Jörg-Philipp Thomsa beleuchtet in seinem Vortrag die unbequemen Seiten des Nobelpreisträgers. Zugleich analysiert er die spannende Wechselbeziehung zwischen Günter Grass und der deutschen Öffentlichkeit.

Jörg-Philipp Thomsa studierte Germanistik und Geschichte an der Universität Duisburg-Essen. Während seines Studiums war er u. a. in der Hamburger Kunsthalle sowie im Buddenbrookhaus / Heinrich-und-Thomas-Mann-Zentrum tätig. Im Jahr 2007 begann Thomsa ein wissenschaftliches Volontariat im Günter Grass Haus / Forum für Literatur und bildende Kunst, dessen Leiter er 2009 wurde. Seine Promotion befasst sich mit dem Thema: „Kulturpolitik in einer Industrie- und Arbeiterstadt Duisburg seit 1945“.
Zu seinen Forschungs- und Arbeitsschwerpunkten zählen Literatur und bildende Kunst im 20./21. Jahrhundert, Kunst- und Literaturvermittlung sowie Kulturpolitik.